Das Bedingungslose Grundeinkommen stellt die Machtfrage

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Beim bedingungslosen Grundeinkommen geht es viel weniger um Geld als eigentlich um Macht. Und um Freiheit. Und Freiheit entsteht durch Vertrauen. Durch gegenseitiges Zutrauen. Eine gewaltsame Revolution entsteht aus Wut und aus dem Wunsch, vieles zu ändern. Ein bedingungsloses Grundeinkommen entsteht auch aus dem Wunsch, etwas Grundlegendes zu ändern, aber statt Wut ist die Grundlage Vertrauen. Im Moment basiert unsere Gesellschaft auf Misstrauen. Und im Sinne einer selbst-erfüllenden Prophezeiung verhalten sich die Leute dann eigennützig und missgünstig.

„Freiheit entsteht durch Vertrauen und Zutrauen“

Was tut ein Mensch, der bisher das Gefühl hatte, dass man ihm nichts zutraut, dass er im Grunde egoistisch und schlecht sei und dass die Welt ihm nicht bieten könne, was er braucht? Der fängt an zu kämpfen, oder wenn er sich gleichzeitig auch noch ohnmächtig fühlt, dann resigniert er. Und was tut er, wenn man ihm jetzt sagt: du bist gut genug, so wie du bist, egal wie viel du leistest? Du bist es wert, dass du bekommst, was du zum Leben brauchst, einfach nur weil du ein Mensch bist. Wir als Gesellschaft vertrauen dir, dass du etwas für dich Sinnvolles (im weitesten Wortsinn) mit deinem Leben anfangen kannst und willst, und wir geben dir die Freiheit, das zu tun. Das was dann passieren würde, das ist die entscheidende Frage!!!

„Den Menschen wieder in die Mitte stellen und nicht die Leistung“

Die Idee der Freiheit. Davon, den Menschen wieder in die Mitte zu stellen und nicht die Leistung. Aber es könnte sein, dass die Menschen dann weniger tüchtig sind und weniger leisten. Es könnte sein, dass alles wieder langsamer wird und die Wirtschaft nicht mehr wächst, vielleicht sogar erstmal schrumpft, bis ein kritisches Level erreicht ist. Vielleicht müssten wir dann irgendwann darüber sprechen, wie unsere Welt aussehen würde, wenn wir uns von einer Bedarfsweckungsgesellschaft wieder in eine Bedarfsgesellschaft entwickeln würden.

„Jeder wie er kann und mag, statt Fremdbestimmung“

Wenn ich aber eine Gesellschaft auf der Basis von mehr Vertrauen in den Einzelnen aufbauen möchte, dann muss etwas von der Macht umverteilt werden. Von denen, die im Moment über andere bestimmen können, weg hin zu denen, die vielen Zwängen unterliegen. Das kann staatliche Macht sein, die Jobcenter würden dann vom unmenschlichen Forderer zum Förderer oder vielleicht sogar gänzlich abgeschafft. Das kann berufliche Macht sein, ein Mitarbeiter, der die Chance hat, „Nein“ zu sagen, kann anders über seine Arbeitsbedingungen verhandeln. Das kann auch familiäre Macht sein, wenn die Kinder zwar noch die Füße unter den Tisch stellen, aber es nicht mehr den „Familienernährer“ gibt, weil jeder sein eigenes Grundeinkommen hat. Aus „ich will doch nur dein Bestes“ wird dann „jeder kann selbst entscheiden, was gut ist“. Wer dabei Hilfe braucht, kann diese ja trotzdem bekommen. Denn eigentlich ist Eigenverantwortung nicht das Gegenteil von Solidarität, auch wenn man dieses Wort teilweise so benutzt hat.

Ein Kommentar

  1. Dieser Text deckt sich mit meiner Ekenntnis, die ich gerade veröffentlicht habe. Dazu kann ich empfehlen, sich mal selbst anzuschauen und sehen, wie wir funktionieren und wie uns die „Umwelt“ beeinflusst. Wir gestalten und werden gestaltet. Wenn wir die Mechanismen erkennen, können wir, jeder Einzelne für sich, diese Veränderung beginnen.
    Dazu gibt es ein Webinar mit interessanten Aussagen / Gedanken.
    https://www.edudip.com/w/273486
    Forum Synergie von Dr. Hans Hein
    Ein sehr guter Einstieg mit Informationen aus den den ersten Webinaren.

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